War die auditive Rezeption immer schon eine wichtige Form der literarischen Kommunikation, so ist im 21. Jahrhundert das Hören von Literatur, insbesondere in Form von Hörbüchern, wieder zu einer weit verbreiteten Form des Umgangs mit Literatur geworden. Doch trotz ihrer Beliebtheit wird Hörbüchern oft zugeschrieben, dass sie nur eine oberflächliche und weniger anspruchsvolle Alternative zum Lesen darstellen und die Lektüre eines gedruckten Buches nicht ersetzen können. Nachdem es noch sehr wenig empirische Forschung zu diesem Thema gibt, erscheint es wichtig, die spezifischen Praktiken und Erfahrungen beim Hören von literarischen Hörbüchern systematisch und empirisch zu untersuchen und mit dem Lesen von gedruckten Büchern in Beziehung zu setzen.